Nur gerade 53 Jahre alt wurde Willy Amrhein (1873–1926). Doch der Kunstmaler aus Engelberg hat in seinem Leben vor über hundert Jahren unglaublich viel erschaffen und bewirkt. Willy Amrhein war nicht nur Künstler, Grafiker, Fotograf und Filmer, sondern auch Journalist sowie Sport- und Kulturförderer in Personalunion. Aber auch als Jäger, Sammler und Höhlenforscher hat er leidenschaftlich gewirkt. «Goldlauterer Charakter und Bescheidenheit, gepaart mit Frohmut, waren Qualitäten, die ihn auszeichneten», ist in einer Abdankungsrede zu lesen.
Noch heute faszinieren seine Zeichnungen, Bilder und grafischen Werke. Willy Amrhein hat der Nachwelt aber viel mehr hinterlassen. Seine Filmaufnahmen zum Beispiel, die vor dem Ersten Weltkrieg gedreht wurden, sind einzigartig und sein Pioniertum in der Skisportförderung war eindrücklich. War er gar ein Visionär für das damals im Wintertourismus aufstrebende Engelbergertal?
Hat der Erste Weltkrieg seine Idee eines Reklamefilms für seinen Heimatort verunmöglicht? Warum ist sein Schaffen über die Jahrzehnte fast vergessen gegangen?
Was würde er wohl zum heutigen Engelberg und zum Olympiasieg der einheimischen Skifahrerin Dominique Gisin sagen?
Der Film folgt den Spuren von Willy Amrhein und setzt sein Wirken in den Kontext des heutigen Engelberg. Im Zentrum stehen dabei die im Jahre 2003 im Archiv des Skiclubs Engelberg entdeckten Filmrollen, die Willy Amrhein noch vor dem Ersten Weltkrieg bespielt hat. Der Engelberger hat sämtliche Wintersportarten, die damals im Tal am Fusse des Titlis betrieben wurden – von Skispringen und Skifahren über Bob, Skeleton und Rodeln bis hin zu Eishockey und Eisschnelllauf –, auf Zelluloid gebannt. Im Dokumentarfilm wird ein einzigartiger Mensch portraitiert, der zu Lebzeiten und auch in den späteren Jahren die Gesellschaft und die Entwicklung im Engelbergertal massgeblich geprägt hat.
Beat Christen
Produktionsleiter
Meilandweg 15, 6390 Engelberg
Telefon 079 473 26 76
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Das Erbe von Willy Amrhein